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Eigentums- und Finanzfragen

Kein Eigentum ... ?
Die meisten von uns sind auf Eigentum und die damit ersehnte Sicherheit konditioniert. Unsere Gesellschaft funktioniert in weiten Teilen über „mein“ und „haben“ und über Absicherung von Eigentum. Es erfordert einen mutigen Anlauf, um dem Leben ganz zu vertrauen,  Sicherheit im Teilen und im Miteinander zu finden, gruppenbezogener zu denken und zu fühlen.
 
Der genossenschaftliche Ansatz stellt dem Konzept Privateigentum eine solidarische Alternative gegenüber. Das bedeutet allerdings keineswegs, dass eine Gruppe, bzw. Genossenschaft für dich sorgt, du deine Verantwortung abgeben kannst.  Eine Gemeinschaft, Genossenschaft, Gruppe funktioniert über die Umkehrung des Erwartungs- und Konsumprinzips. Die Frage an dich lautet also tatsächlich nicht, was die Gruppe bzw. Genossenschaft für dich tun kann, sondern vielmehr, was du zum Gelingen des Projektes beitragen kannst. Wir alle sind aufgefordert daran zu arbeiten vom Nehmenden zum Gebenden zu werden.
 
Scheune West HPGenossenschaftsanteile und Finanzierung
Die Finanzierung des Projektes, einschließlich der Eigenmittel zum Bauen von Wohnungen, wird über Genossenschaftsanteile realisiert, die die Mitglieder der Genossenschaft aufbringen (müssen). Ca. 1/3 der Baukosten bestehen aus diesen eingebrachten Anteilen. Ohne diese Eigenleistung geht es leider nicht. 2/3 der Baukosten werden fremd finanziert (GLS Bank, KfW, Privatdarlehen, Solidaranteile). Zins, Tilgung und laufende Kosten werden über die monatliche Miete erwirtschaftet, die jedes im Projekt wohnende Mitglied monatlich zahlt.
 
Was bedeutet das konkret in Zahlen?
Zur Zeit (Stand Februar 2024) kostet 1 qm Neubau-Wohnfläche in unserem Projekt ca 3.800 Euro - für eine ausgebaute und gut gedämmte Altbausubstanz. Im Frühjahr 2024 beginnen wir mit dem Bau von zwei neuen Wohnungen, weitere Wohnungen folgen 2025. Neben Zins und Tilgung müssen Verwaltung, Gemeinschaftseinrichtungen, Pacht etc. ebenfalls finanziert werden. Wie hoch die Miete in Zukunft sein wird, ist im Moment noch nicht ganz klar. Aber unter 8,30 Euro wird sie nicht liegen.
 
money 1005476 640Fremdfinanzierung
Dort wo Eigenmittel zur Zeichnung von Genossenschaftsanteilen nicht ausreichen, ist eine Fremdfinanzierung nötig. Die Finanzierung liegt in der Verantwortung aller und explizit in der Verantwortung eines jeden Einzelnen. Es wird kein „Finanzierungsprogramm“ angeboten, das man buchen kann. Die Gemeinschaft ist in ihrer Gesamtheit aufgerufen Möglichkeiten zur Finanzierung zu finden und gemeinsam zu verantworten. Das gelingt, wenn wir solidarisch, einander wohlwollend zugewandt und bereit sind gewohnte Muster in Frage zu stellen. Wohnen, miteinander Leben, etwas wagen, finanzieren – das alles gehört zusammen. Das funktioniert nicht? Doch, tut es! Die ersten beiden Strohballenhäuser haben ihre finanzielle Baisis durch dieses wohlwollende Kapital von wohlmeinenden Menschen, durch den beschriebenen Solidar-Mix aufgebaut. Privatdarlehen und Genossenschaftsanteile sind für uns finanziell aber auch energetisch wichtig: sie geben uns den solidarischen Rahmen für dieses Projekt. Danke dafür! Mitmachende sind sehr willkommen. Gerade für die neuen Ausbaustufen sind wir mehr denn je froh um ein solidarisches Netzwerk. Wie das geht? Hier klicken.
 
Alles verändert sich - und dann?
Das Leben ist voller Überraschungen und Wendungen, alles Mögliche kann sich entwickeln - oder auch nicht. Solltest du eines Tages aus dem Wohnprojekt wieder ausziehen wollen, erhältst du deine Genossenschaftsanteile zurück. Genossenschaftsanteile sind vererbbar – jedoch nicht das Wohnrecht! Stets entscheiden die Mitglieder über ein JA zu einem neuen Mitbewohner. Erben werden also finanziell abgefunden.